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La Palma

Flora und Fauna

Streifzug durch die Botanik — die Flora von La Palma

La Palma ist gerade mal 720 Quadratkilometer groß, hat hohe Berge, die in die feuchten Passatwinde hineinragen; ihre geographische Lage dicht an der Grenze zu den Tropen sowie ausgeglichene Temperaturen verschaffen ihr von jeher eine üppige Vegetation. Diese hat sich durch Menscheneinfluß in den vergangenen Jahrhunderten zwar beständig verändert, aber nicht nur zum Schlechten, wie vielfach behauptet wird.

Als die Spanier vor etwas mehr als 500 Jahren La Palma eroberten, verdiente die Insel den Beinamen "Die Grüne" mehr noch als heutzutage. Damals reichten die Wälder weit nach unten bis in die Mittellagen. Fast reine Kiefernwälder waren darunter besonders in den Gegenden, wo der ganzjährig Feuchtigkeit spendende Passatwind nur selten hinkommt. Dazu gehören die Berge um die Caldera, teilweise das Innere der Caldera selbst und der gesamte Süden der Insel. Um die in dieser Region weniger häufigen Nebel zu "melken", hatte sich die normale Kiefer zur Kanarischen Kiefer umgewandelt: Mit sehr langen Nadeln streift sie das Wasser aus dem Nebel, welches sodann nach unten tropft und den Boden befeuchtet.

Im Nordosten gab es die Lorbeerwälder (Laurisilva), von denen heute nur noch wenige Restbestände erhalten sind. Sie bestanden aus dem Kanarischen Lorbeer, der eng verwandt ist mit dem Gewürzlorbeer und dessen Blätter hier ebenfalls zum Würzen verwendet werden. Weitere vorkommende Lorbeerarten sind der Viñático, ein giftiger Avocado, und der Tilo, auf deutsch Linde. So nannten die Spanier damals diesen Baum, obwohl er mit den Linden nichts gemein hat. Außerdem gab es – und gibt es immer noch – ausgedehnte Waldzonen mit Baumheide und Faya. Letztere ist keine Buchenart, wie der Name (lateinisch fagus, spanisch faya, später haya) ursprünglich ausdrücken soll, sondern eine Gagelpflanze. In den weniger feuchten Mittellagen wuchs gebietsweise ein Trockenwald aus Drachenbäumen, Kanarischen Dattelpalmen und wilden Ölbäumen. Diesen Wald kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen, denn er ist nicht einmal mehr in Ansätzen vorhanden.

Früh einsetzender Waldraubbau

Der hohe Waldanteil kam den die Insel besiedelnden Spaniern sehr gelegen: Sie brauchten Bauholz für Häuser und Schiffe, und in das Unterholz wurde Vieh zum Weiden getrieben. Das tat dem Wald nicht gut, zumal in den Mittellagen auf Kosten des Trockenwalds Flächen für eine geregelte Landwirtschaft und Siedlungen gewonnen werden mußten. Auf ihnen wurde zunächst Getreide angebaut. Später kamen diverse Gemüsearten hinzu und die Kartoffel. Sie ist immer noch ein wichtiges Grundnahrungsmittel auf der Insel. Der Getreidebau ist hingegen stark zurückgegangen; mit dem auswärtigen Getreide kann das Inselgetreide preislich nicht mithalten. Als Viehfutter wurde der Feigenkaktus aus Mexiko importiert. Er gedieh auf La Palma überaus gut. Später, im vorigen Jahrhundert, züchtete man die Cochinillelaus darauf, aus der roter Farbstoff gewonnen wurde. Mit der Einführung der chemischen Anilinfarben verlor die Cochinillezucht an Bedeutung. Gleichwohl blieben die Feigenopuntien erhalten, denn sie wuchern hier ohne irgendwelche Pflegemaßnahmen und auf denkbar schlechtesten Böden.

Eine Zeitlang war Zuckerrohranbau ein wichtiger Wirtschaftszweig. Für die Zuckergewinnung bedurfte es beträchtlicher Mengen an Brennholz, und dafür mußte wiederum der Wald herhalten. Der Zucker wurde exportiert und brachte den Großgrundbesitzern saftige Einnahmen. Dabei spielte es keine Rolle, daß der Getreide- und Gemüseanbau vernachlässigt wurde und Lebensmittel knapp und teuer wurden. Die Mehrzahl der Bevölkerung litt Hunger und mußte mit Überlebenstricks der Guanchen vorlieb nehmen. Aus gerösteten Wurzeln eines Adlerfarns gewann man eine Art Gofio-Mehl, das sich nicht backen ließ, wenig wohlschmeckend war und schwer zu verdauen. Der heutige Gofio wird ausschließlich aus Getreide gemacht; in den damaligen Hungerjahren war er jedoch nur den Reichen zugänglich.

Ende des vergangenen Jahrhunderts begann sich mit der Einführung des Bananenanbaus das botanische Antlitz der Insel grundlegend zu ändern. Die früher wegen Wassermangels vielfach unproduktiven Küsten- und unteren Mittellagen bekamen Wasserkanäle und wurden mit Bananenplantagen geradezu zugepflastert. Dabei ist es bis heute geblieben.

Fremdländische Nutz – und Zierpflanzen

Schon bald nach der Eroberung der Insel durch die Spanier brachten botanisch interessierte Leute Zierpflanzen nach La Palma. Elefantenfußbäume (Ombú) waren darunter, Araukarien, Atlaszedern, fremdländische Palmen sowie eine Unzahl von Sträuchern aus aller Welt. Sie wurden bevorzugt in öffentlichen Anlagen und in den Ziergärten der wohlhabenden Großgrundbesitzer angepflanzt. Der Normalpalmero konnte sich keinen solchen Luxus und weniger noch das Wasser dafür leisten. Lediglich die eingeführten Mandelbäume waren Bäume auch für kleine Leute. Mit der dieser Spezies eigenartigen Anspruchslosigkeit ließen sich auch bedingt rentable Flächen nutzen. Die Mandelproduktion mit ihrer aufwendigen Ernte war lange Jahre hindurch ein wichtiger Erwerbsfaktor der Kleinverdiener. Zitrusfrüchte, Kern- und Steinobst kamen zwar schon früh auf die Insel, wurden aber erst in diesem Jahrhundert zu Erwerbszwecken angebaut. Selten konnte mit diesen Kulturen mehr als der Inselbedarf gedeckt werden.

Beachtliche Flächen wurden mit Bäumen der Eßkastanie bepflanzt. Dieser Baum wurde – und wird noch – mehrfach genutzt: Aus dem Holz lassen sich langlebige Weidezaunpfosten fertigen, die Früchte werden gegessen, und die jungen, unter den Mutterbäumen sprießenden Nachwuchspflanzen werden von den Viehzüchtern zu Futterzwecken abgeschnitten. Als Schatten- und Chausseebaum kam der Eukalyptus auf die Insel. Im Zuge von notwendigen Straßenverbreiterungen mußten zahlreiche uralte Exemplare weichen. An ihre Stelle wurde jedoch kein Ersatz gepflanzt. Der Eukalyptus ist auf der Suche nach Wasser sehr zielstrebig und schiebt seine Wurzeln bevorzugt unter die Straße. Das verursacht verkehrshinderliche Buckel und Aufbrüche im Belag. Wo keine Bäume wachsen, ist die Erde dennoch nicht kahl. Selbst relativ junge Lavafelder besiedeln sich erstaunlich schnell mit Knöterich (Vinagrera) und Wolfsmilcharten. Und ein erst vor etwa dreißig Jahren aus Afrika eingeschlepptes und sehr anspruchsloses Gras, das »Katzenschwanzgras«, macht derzeit den Umwelt-Behörden Kummer. Es droht, sich unausrottbar auszudehnen, und wird deshalb in jährlichen Ausrupfkampagnen bekämpft.

Heilpflanzen – wenig bekannt

Erstaunlich gering ist hier die Kenntnis um Heilpflanzen. Selbst Leute, die mit und in der Natur leben und arbeiten, wissen wenig über diesen wichtigen botanischen Aspekt. Ziegenhirten etwa können alle Pflanzen aufzählen, die gutes Futter abgeben, solche mit niedrigem Futterwert oder sogar mit für ihre Tiere schädlicher Natur. Allenfalls wissen sie noch, wie sie ihren Ziegen hartnäckigen Durchfall mit geeigneter Fütterung austreiben können. Diese oder jene Pflanzen zum Stillen von blutenden Wunden, Kamille für den Magen und Maiskolbenhaare als harntreibendes Mittel – sehr viel mehr erfährt man nicht von den Einheimischen, wenn man gezielt nachfragt. Und doch gab es in früheren Zeiten sehr viel umfassenderes Wissen um wild vorkommende und auch kultivierte Heilpflanzen. Die Menschen, die sich früher ohne staatliche Gesundheitsfürsorge von Krankheiten und Gebrechen kurieren mußten, waren zwangsläufig auf die Hilfe der Natur angewiesen. Welcher Art diese Hilfe war, ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Das zu verhindern reichte die mündliche Überlieferung nicht aus, denn die große Mehrheit der Inselbewohner konnte damals nicht lesen und schreiben. Erst in der jüngeren Zeit wurde versucht, mit der Herausgabe von Büchern über hier vorkommende Pflanzen deren Heilwirkungen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Aus Amerika zurückgekehrte Auswanderer brachten eine ganze Reihe Pflanzen mit, die hier zunächst als anspruchslose Zierpflanzen gehalten wurden. Dazu gehören die ursprünglich in Afrika heimischen Aloe-Arten. Und aus Südamerika kam die Papaya auf die Insel. Sie war den Spaniern schon lange bekannt, fand aber erst spät Liebhaber auf La Palma.

Paradiesgarten La Palma

Ein Streifzug durch die botanischen Möglichkeiten auf den Kanaren – eine geobotanische Weltreise.

Die Vielfalt der Pflanzenwelt, sei sie ursprünglich vorhanden oder eingebürgert, weckt hier auf den Inseln bei vielen Menschen Interesse an Botanik im allgemeinen und Gartengestaltung im speziellen. Nahezu jeder Immobilienbesitzer, besonders auf kleineren Inseln wie La Palma, wird zwangsweise damit konfrontiert, weil zum Haus oft genug ein großes Grundstück gehört. Die geographische Lage, das milde Meeresklima mit ausgeglichenen Temperaturen, ohne Gefahr von Frost, bieten botanisch gesehen fast unbegrenzte Möglichkeiten.

Um die richtige Pflanzenauswahl für einen bestimmten Ort der Insel zu treffen, muß das lokale Klima in Betracht gezogen werden. Hierbei sind Meereshöhe, Ausrichtung des Geländes nach der Himmelsrichtung und Windverhältnisse entscheidend. Andere Kulturfaktoren wie Wasser, Bodenverhältnisse und Luftfeuchtigkeit lassen sich vielfach durch geeignete Maßnahmen anpassen. Wer zum Beispiel einen tropischen Garten wünscht, kann diesen nicht in höheren Lagen anlegen und muß über entsprechende Wassermengen verfügen. Für eine immergrüne Tropenvegetation würde man ungefähr 10 Liter Wasser pro Quadratmeter und Tag benötigen. Kann man diese Wassermengen nicht bereitstellen, gibt es immer noch viele Möglichkeiten bei der Pflanzenauswahl, abgestimmt auf die jeweiligen Gegebenheiten und Wünsche.

Die Kultur von Kakteen und anderen sukkulenten Pflanzen ist hier nahezu unbegrenzt möglich, ein El Dorado für Liebhaber dieser Species. Auch andere trockenresistente Pflanzenarten von Wüsten, Halbwüsten und Trockensavannen fühlen sich hier wohl. Unter den endemischen Arten finden wir in Ziergärten Kanarische Dattelpalmen, Drachenbäume, Strauchmargariten, Kanarische Glockenblume und Lotus bertholotii. In den privaten und öffentlichen Gärten der Kanaren kommen mehr als 70 Palmenarten aus der ganzen Welt vor, und ständig werden es mehr.

Im Folgenden wird ein – nicht vollständiger – Einblick in die Artenvielfalt auf den Kanarischen Inseln unter Berücksichtigung der Herkunftsregionen gegeben

Aus Mittel- und Ostasien stammen neben vielen ornamentalen Pflanzen wie Hibiskus, Oleander, Bambus, Aralien, Kamelien, Gummibaumarten, (auch der Indische Lorbeer ist eine) und verschiedenen Jasminarten vor allem viele wichtige Obstarten: Zitrusgewächse, Bananen, Mango, Aprikose, Kaki, Lichi, Karambola, Granatapfel, Kiwi, und die hier schon vor langer Zeit eingebürgerte Wollmispel (Níspero). Auch die leckere Maulbeere und die allgegenwärtige Feige haben ihren Ursprung in Asien.

Australien, Neuseeland und Tasmanien ist die Heimat von Eukalyptus (insgesamt über 500 Arten), Callistemon, Leptospermum und anderen reichblühenden, relativ robusten Myrthengewächsen, sowie von Baumfarnen und Akazien. Letztere sind hier ideale Pflanzen für Windschutzpflanzungen und karge Böden. Brachychitonbäume, die sehr gut mit dem Wasser haushalten können, finden als Zier- und Straßenbäume Verwendung.

Aus Südafrika stammen Standardpflanzen wie Geranien, robuste Kletterer wie Podranea und Tecomaria, Wildobst wie Kaffern- und Natalpflaume sowie verschiedene Bäume der Gattung Erythrina. Der afrikanische Tulpenbaum und der Flamboyant aus Madagaskar sind beliebte Alleebäume. Afrikaner sind zudem alle Aloe-Arten.

Die meisten botanischen Einwanderer auf den Kanaren entstammen dem südamerikanischen Kontinent. Blühende Bäume und Sträucher wie Jacaranda, Pfefferbäume, Tabebuia, Tecoma, Tipuana, "Pride of Barbados" (Caesalpinia), Wandelröschen (Lantana) und Kletterer wie Bougainvillea, Feuerbignonie (Pyrostegia), Mexikanische Bluttrompete (Phaedranthus), Passionsblume, "Dutchman´s Pipe" (Aristolochias) sind hier inzwischen akklimatisierter Bestandteil der Kulturlandschaft. Bekannte Obstarten wie Avocado, Papaya, Ananas, Guaven, und Chirimoyas sind hier lokal im Anbau, während sich die Frucht des Feigenkaktus weitgehend "selbst anbaut". Die scheinbar hier schon immer heimischen Agaven stammen ausnahmslos aus der Neuen Welt.

Es gibt aber auch weniger bekanntes Obst, das hier hauptsächlich in Privatgärten vorkommt. Zu erwähnen sind Sapote, Casimorea, Psidium, Surinamkirsche, Acca, Sauersack, Zuckerapfel, Kaktusfrucht (Pitahaya) und verschiedene Maracuja-Arten wie Passionsfrucht und Grenadilla.Da viele der hier wachsenden Pflanzen für den Nordeuropäer weitgehend unbekannt sind, ist es ratsam, sich erst einmal grundsätzlich zu informieren: Pflanzabstände – wegen der zu erwartenden Dimensionen -, sinnvolle Pflanzengesellschaften, Düngung, Bodenansprüche und so weiter. Hierfür kommen einschlägige Literatur, ortsansässige Gartencenter mit Fachberatung und natürlich auch die Nachbarn in Betracht. Die Verwendung und Kombination der verschiedenen Pflanzen, genauso wie das generelle Design einer Gartenanlage bleibt wie überall auf der Welt dem individuellen Geschmack des Besitzers überlassen.

Von R. Naumann K. und Eugen Herbach. Textausarbeitung in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung der Jardinería Solyflor. La Costa 23, Tazacorte. Aus: La Palma Info Nr. 14 Frühjahr/Sommer 1999

Die Insel La Palma ist Teil einer Inselgruppe mit unterschiedlichen Umwelt-bedingungen und eigenständigen genetischen Merkmalen im Bereich der Pflanzenwelt.

Zudem bestehen große Merkmalsähnlichkeiten zu anderen nahegelegenen Inseln bzw. Inselgruppen wie den Azoren, Madeira, Salvajes und den Kapverdischen Inseln, die zusammen unter dem Namen Makaronesien bekannt sind.

Die Kanaren sind Paradies und zugleich Freillicht-Laboratorium für Forscher, denn hier trifft man auf eine der üppigsten und interessantesten Pflanzenformen der Erde mit einem hohen Anteil an Endemismen (rund 50%). Es steht zweifelsfrei fest, dass die Genesis der palmerischen Flora mit der Enstehung der Insel vor rund zwei Millionen Jahren zusammenfällt. In dieser Zeit kamen zahlreiche Arten aus dem europäischen Mittelmeer, aus Nordafrika und von den Nachbarinseln nach La Palma. Die Pflanzen, die bis nach La Palma und die übrigen Inseln des Archipels gelangten, existieren heute in Europa und Afrika lediglich als Fossilien.

Nachdem die ersten Pflanzenarten auf die Insel gelangten, entwickelten sich typische, nur auf La Palma oder auch auf den umliegenden Inseln vorkommende Artengruppen wie etwa die Margeriten (Argyranthemum spp.), Natternköpfe (Echium spp.), Strandflieder (Limonium spp.) oder Diesteln (Sonchus spp.) sehr unterschiedlich. Andere Pflanzenarten erfuhren eine stärkere Selektion, so dass aus ihnen Endemismen hervorgegangen sind. Auf La Palma sind mehr als 80 Endemismen beheimatet.

Die volkstümlichen Namen der Pflanzen stammen teilweise von den Ureinwohnern wie z.B. die Benennung "Tajinaste" für Natternkopfgewächse (Echium-Gattung), "Amagante" für die Beinwellblättrige Zistrose (Gattung der Cistus symphytifolius), oder der "Mocán" (Visnea mocanera). Andere Namen stammen wiederum von kastilischen und portugiesischen Siedlern, die im 14. Jahrhundert auf die Inseln kamen. Dazu gehört z.B. der Name "Madroño canario" für den Kanarischen Erdbeerbaum (Gattung der Arbutus canariensis).

Die Pflanzenarten auf La Palma treten je nach Klima und Höhenlage in Gruppen und in bestimmten Vegetationszonen auf. Diese Zonen sind durch die geo-morphologischen Bedingungen und die Vorherrschaft bestimmter, charakteristischer Pflanzenarten gekennzeichnet, wie etwa Kiefern- und Wacholderwälder, Wolfsmilchgewächspoblationen, Gagelstrauch-Baumheidevegetation, etc.

Die größte und zugleich am wenigsten erforschte Pflanzengruppe der Insel La Palma sind die Sporenpflanzen, also Pflanzen, die keine Blüten austragen wie etwa Algen, Moose, Pilze und Farne. Meerespflanzen wie Braunalgen oder Moosgewächse der Cystoseira-Gattung treten ganz oder teilweise aus dem Wasser hervor und finden sich hauptsächlich an Felsen und Lavariffen. Sie enthalten nur wenig Chlorophyll, daher ihre gelbliche Farbe. Die nicht so fleischigen Algen verfügen über Salzdrüsen und besitzen eine mit Wachs überzogene dicke Haut. Die Vegetation an der felsigen Steilküste setzt sich aus Arten zusammen, die den größten Teil des Jahres extremen Bedingungen ausgesetzt sind. Wind, salzhaltige Feuchtigkeit, fehlender Unterboden und die starke, durch das Meer verursachte Abrasion lassen nur eine geringe Zahl an halofilen, d.h. salzliebenden Arten überleben wie etwa den Zwerg-Strandflieder (Limonium pretinatum) und die Nymphendolde (Astydamia latifolia).

Wasser ist bekanntermaßen einer der wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung der Pflanzen, die sich mit unterschiedlichen Mitteln an extreme Bedingungen wie Trockenheit, Temperatur und Sonnenstrahlung anpassen müssen.

Zwischen 100 und 300 m über dem Meeresspiegel befinden sich wissenschaftlich hochinteressante Vegetationsformen, darunter die Süße Wolfsmilch (Euphorbia balsamífera), die Kanarische Kandelaberwolfsmilch (Euphorbia canariensis), die Kanaren-Amper (Rumex lunaria), die Periploca laevigata, die oleanderblättrige Kleinie (Kleinia neriifolia), das Palmerische Aeonium (Aeonium palmense), die Fensterpflanze (Ceropegia hians), der Doldenspargel (Asparagus umbelatus), die Opuntie (Opuntia ficus-barbárica), die Amerikanische Agave (Agave americana), die Kanaren-Lavendel (Lavándula multifida), das Großblättrige Johanneskraut (Hypericum grandifolium), die Psoralea bituminosa, Natternkopfgewächse der Gattung Echium plantajineum, die Bidens pilosa, verschiedene Natternkopfgewächse (Echium-Gattung), das Adiantum capilus-veneris, verschiedene Aeonien, die Orseille (Roccella fuciformis), etc.

Die trockene thermophile Vegetationszone ist durch unterschiedliche ökologische Faktoren geprägt, in der einige wenige strauch- bzw. staudenartige Pflanzen vorherrschen: der Drachenbaum (Dracaena drago), der Mastixbaum (Pistacia atlántica), der Wacholder (Juniperus phoeniceae) und die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis). Andere, wissenschaftlich weniger bedeutende Pflanzenarten treten häufiger auf und bilden spektakuläre Blüten aus: das Kanaren-Johanneskraut (Hypericum canariense), die Blütenreiche Winde (Convolvulus floridus), der Gekerbtblättrige Kreuzdorn (Rhamnus crenulata), der Kanarische Jasmin (Jasminium odoratissimum), die Teline (Cistus monspeliensis), die Bergminze (Micromeria herpyllomorpha), der Farn (Cheilantes marantae), etc.

In der subfeuchten thermophilen Zone findet sich der Schatz der palmerischen und kanarischen Vegetation, der Lorbeerwald. Die optimalen Bedingungen für diese Waldart herrschen im feuchten Nordosten der Insel, wo der Lorbeerwald direkt den feuchten Wolken des Passatwindes ausgesetzt ist. Aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen trifft man den Lorbeerwald La Palmas in Höhenlagen zwischen 300-500 m bzw. 1.000-1.100 m an.

Diese unterschiedlich dichten Wälder mit ihrer charakteristischen physiologischen Erscheinungsform bilden ein dichtes Grün und sind hier und da gelb-rötlich gefärbt. Die Bäume erreichen eine Höhe von 15 m und sind mit Farnen, Moosen und Pilzen überwachsen, besonders zur Regenzeit. Die typischsten Baumarten sind der Gagelstrauch (Myrica faya), die Baumheide (Erica arbórea), der Kanarische Lorbeer (Laurus azorica), das Kanarische Mahagoni (Persea indica), die Hohe Picconie (Picconia excelsa), die Stinklorbeer (Ocotea foetens), die Heberdenie (Ardisia bahamensis), etc. Diese Bäume treten häufig in Pflanzengemeinschaften mit einer großen Zahl unterschiedlicher niedriger bzw. mittelgroßer Buschpflanzen auf (Schmalkronblättrige Teline, Kanaren-Schneeball, Nymphendolde, etc).

In Höhenlagen über 1.500 m auf der Nordseite der Insel und in Höhenlagen um 500 auf der Südseite der Insel wächst die widerstandsfähige Kanarische Kiefer (Pinus canariensis), das pflanzliche Symbol der Insel La Palma. Trotz des strengen Klimas, des Rückgangs der Niederschläge und der vorherrschenden trockenen Nordwestwinde sind die beeindruckenden Kiefernwälder der Insel gut erhalten und auch per Gesetz geschützt. Die im Kiefernwald wachsenden Pflanzenarten sind seit der Eroberung der Insel durch die Spanier von Mensch und intensiver Weidewirtschaft bestimmt worden. Dazu gehören die Beinwellblättrige Zistrose (Cystus symphytifolius), die verschiedenen Hornklee-Arten (Lotus-Gattung), verschiedene Natternkopfgewächse (Echium-Gattung), der Sprossende Zwergginster (Chamaecytisus proliferus palmensis), die Blättchenreiche Drüsenfrucht (Adenocarpus viscosus und foliolosus) sowie die Kanaren-Strauchminze (Bystropogon origanifolius).

In Höhenlagen über 1.900 m ist das Klima der Insel durch große Temperaturenschwankungen, trockene Nordwestwinde, geringe Niederschläge und eine starke Sonnenstrahlung gekennzeichnet. Die Pflanzen haben sich in besonderer Weise an diese Bedingungen angepasst wie etwa durch Polsterungen oder ginsterähnliche Erscheinungsformen. Diese endemischen Arten gehen auf andere Pflanzen zurück, die in niedrigeren Höhenlagen anzutreffen sind. In den obersten Höhenlagen fehlt es wegen der intensiven Viehwirtschaft an Baumwuchs und es herrschen Schmetterlingsblüter vor, insbesondere die Blättchenreiche Drüsenfrucht. Weitere bedeutende Pflanzenarten in den palmerischen Gipfellagen sind die Kanarische Zeder (Juniperus cedrus), das Gipfelveilchen (Viola palmensis), der Enzianähnliche Natternkopf (Echium gentianoides), die Teline (Teline benehoavensis), u.a.

Auch in der Tierwelt gibt es auf La Palma seltene Arten

Erwähnenswert sind hier besonders die nachtaktiven Geckos, die Grajas (eine nur hier vorkommende Unterart der Alpenkrähe) und die Skolopender, eine Variante der Tausendfüßer. An den Stränden tauchen manchmal Quallen und Seeigel auf, dann erfolgt eine Markierung der Stellen mit farbigen Fahnen. An Schmetterlingen sei hier der große Wanderbläuling erwähnt, der bis in die Gipfellagen des Taburiente-Kraters vorkommt. Dieser Bläuling ist eine in Südeuropa und fast der gesamten Paläotropis verbreitete Art, kommt kommt allerdings selten als Wanderfalter bis nach Deutschland. Zu den endemischen Arten zählen der Kanaren-Weißling, der Kanarische Admiral, das Kanaren-Waldbrettspiel und der ebenfalls nur auf La Palma beheimatete Samtfalter.

Hundertfüßler – Ciempiés

Schlangen, Skorpione und andere giftige Tiere kennt man nicht auf La Palma. Eine Ausnahme macht ein großer Hundertfüßler. Exemplare von 30 cm Länge sind beobachtet worden. Sie sind recht selten, aber direkten Kontakt mit ihnen sollte man vermeiden. Sie können, um sich zu verteidigen, giftige Bisse austeilen. Wer gebissen wurde, sollte sich in ärztliche Behandlung begeben.

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